Sie sind schwer zu übersehen - die charakteristischen schwarz-gelben Plakate, die alljährlich ab etwa September die Dresdner (Innen-) Stadt pflastern. Darauf angekündigt werden die gewohnt zahlreichen Konzerte im Rahmen der DresdnerJazztage, die sich normalerweise von Oktober bis November hinziehen und auch unterjährig mit dem ein oder anderen Sommerkonzert aufwarten.
Damit soll nun Schluss sein? Bitte nicht!
Die Kultur hat es schwer und muss sich jedes Jahr intensiver um staatliche Förderungen bemühen - ob Kleinkunstbühnen, Internationales Dixielandfestival Dresden oder eben die Jazztage Dresden. Wir selbst waren in den letzten drei Jahren, gemeinsam mit Barbara Dennerlein und James Morrison, zu Gast bei den Jazztagen und auch ohne den Blick hinter die Kulissen zu kennen, ist klar: Da werden regelmäßig und aus aller Welt Ausnahmekünstler nach Dresden geholt - ein Gewinn für den Jazz im speziellen und die Kultur im allgemeinen. Um die staatliche Förderlücke auszugleichen, unterstützten wir das dafür angesetzte Benefizkonzert am 23.04. im Dresdner Kulturpalast.
Eine Bühne - viele Künstler - noch mehr Leidenschaft
Der Kulturpalast - ein respekteinflößender Ort, erst recht aus der Perspektive von der Bühne in den großen Zuschauerraum. Im Vorfeld viel geprobt, individuell geübt und "gefühlt" gut vorbeitet, blickten wir erwartungsvoll und teilweise schon nervös einem gut gefüllten Saal entgegen - und dieser uns! Wir erlebten und gestalteten ein wundervolles Konzert, begingen den Auftakt mit Sängerin Helena Forster, schlossen neue, musikalische Bekanntschaften mit den Vocalistinnen Maria Markesini und Simone Kermes, dem Jazzsänger Tom Gaebel und den Klazz Brothers & Cuba Percussion mit Jazztage-Intendant Kilian Forster am Bass. Wir begleiteten Peter Flaches witzige Wordgewandtheiten, staunten über Breakdance-Performance von "The Saxonz" oder die Band Alpin Drums, die auf allem trommelte, nur nicht auf Drums und lauschten den Klängen von Rebekka Bakken, Dirk Zöllner und Julian Wolf, Andrej Hermelin samt Sohn David Hermelin, sowie dem Chor Vocal Konzert Dresden. Nach etwa 2,5 vollgepackten Stunden Programm mit abwechslungsreichen Klängen - von "Messias Superstar" von Tobias Forster, über Frank Sinatras "New York, New York" bis hin zu Micha Winklers Eigenkompositionen für Peter Flaches "Morgensport"-Einlage - folgte die Belohnung aus dem Publikum für die künstlerische Bandbreite: Stand Ovation! 🤩
Ein eindrucksvoller, intensiver Abend liegt hinter. Und wir alle hoffen auf vielen Spenden nach dem Konzert, damit bald auch wieder ein tolles Jazztage-Festival vor uns liegen kann!
Fotos: Uli Hengst, Karla Klotzsch, HaJo Maquet, Burkhard Schade